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Silvesterbräuche

Schon die alten Germanen feierten Silvester. Sie feierten die Wintersonnenwende mit einem Feuerfest. Durch Feuer und Lärm sollten die bösen Geister vertrieben werden und ein neues und gutes Jahr kommen.

Den Silvestertag, wie wir ihn feiern, gibt es seit dem 16. Jahrhundert. Die gregorianische Kalenderreform verschob den letzten Tag des Jahres auf den 31. Dezember. Der Schutzpatron dieses Tages ist Papst Silvester. Der Sage nach starben in seiner Nähe Ungläubige, die an einer Fischgräte erstickten. Also Vorsicht beim Fischessen an diesem Tag!

An Silvester verschenkt man traditionell Glücksbringer. Schweine aus Marzipan sind sehr lecker. Waren schon bei den alten Germanen Glücksbringer und Symbol für Reichtum und Wohlstand. Sie galten auch im Mittelalter als heilig. Schornsteinfeger werden auch als Glücksbringer angesehen. Sieht man einen ruft man: "Eins zwei drei. Das Glück ist mein!" Noch besser ist es, wenn man ihn berühren kann. In alter Zeit reinigte der Schornsteinfeger den Kamin und die Brandgefahr wurde verringert. Das vierblättrige Kleeblatt stammt aus Mexiko. Der Sage nach hat Eva das Vierblättrige Kleeblatt aus dem Paradies mitgenommen. Es ist sehr selten und deshalb symbolisiert es ein Stück vom Paradies und wird als Glücksbringer verschenkt. Das ganze Jahr über sollte man einen Pfennig, den Glückspfennig im Geldbeutel haben, damit immer Geld angezogen wird. Der Marienkäfer gilt als Himmelsbote der Mutter Gottes. Er beschützt die Kinder und heilt Kranke. Das Hufeisen an der Wand beschützt Haus und Hof, hält die Geister fern  und bringt Glück. Sollte aber immer mit der Öffnung nach oben aufgehängt werden. Auch der giftige Fliegenpilz bringt Glück.

Traditionell möchte man gerne wissen, was denn das Neue Jahr so bringt. Deshalb giesst man an Silvester Blei. Es gibt Sets, die kleine Formen aus Blei und einen Löffel enthalten. Diese sind aber giftig. Deshalb sollte man lieber Figuren aus Zinn nehmen. Die Form wird über einer Kerze geschmolzen. Gefahr von Verbrennungen! Das Ganze dann in eine Schüssel mit Wasser kippen. Jeder versucht dann in diesen seltsamen Gebilden irgendetwas zu erkennen. Man schreibt die Deutungen auf oder wirft sie mit einem Schattenwurf an die Wand. Auf dazu gehörenden Bedeutungslisten kann man dann eine Weissagung erstellen.

Nett ist es auch, wenn man für die Kinder Knallbonbons bastelt, wenn ihnen langweilig wird. Klopapierrolle mit Krepppapier umwickeln und Schleifen rechts und links und innen kleines Spielzeug und Süssigkeiten verstecken.

Ein Brauch zu Silvester ist zum Beispiel das Bibelstechen. Die Bibel wird irgendwo aufgeschlagen ohne viel zu überlegen und ein Vers oder Kapitel wird vorgelesen. Dieser Brauch wird in christlichen Haushalten oder von Evangelikalen an Silvester verwendet um zu wahrsagen oder Rat einzuholen. Mit dem Daumen wird seitlich die Bibel gehalten und blind aufgeschlagen. Was hier im Text steht, soll dann über das kommende Jahr aussagen. Oder man stellt eine bestimmte Frage, wie zum Beispiel, was soll ich tun. Die Antwort wird dann von Gott oder dem Heiligen Geist bestimmt und ist eine göttliche Antwort.

Franz von Assisi (Franziskaner-Orden) soll mit seinen beiden Gefährten Bernardo di Quintavalle und Pietro Cattani beim Bibelstechen ihren Lebensauftrag erhalten haben.

  • Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. (Mt 19.21)
  • Nehmt nichts mit auf den Weg keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd. (Lk 9,3)
  • Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Lk 9.23)

Silvester wird bei uns von vielen Menschen mit riesengroßen Feuerwerken begangen. Um Mitternacht steigen die bunten Raketen in die Luft und begrüssen das Neue Jahr und verabschieden das Alte Jahr. Manche Menschen lehnen die Böllerei wegen der Umweltverschmutzung und wegen den ängstlichen Tieren ab.

Allen Menschen auf der Welt ein gesundes, friedliches, frohes Neues Jahr.

 

 

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