Die Drei Heiligen Frauen

         

Überall auf der ganzen Welt und in der Geschichte der Menschheit finden sich die drei heiligen Frauen wieder, die von den Menschen verehrt werden. Sie werden auch Schicksalsgöttinnen, Schicksalsfrauen, Nornen, Parzen, Moiren, Bethen genannt und meistens spinnen sie den Lebensfaden der Menschen. Im Kinderlied wird dieser seidene Faden von drei Jungfrauen gesponnen, auf dem Weihnachtsmarkt werden drei Mädchen in Lebkuchen-Form ausgestellt. Bei den Malern werden sie als die drei Grazien dargestellt. In Schlössern, Sagen und Märchen spuken oft drei weiße Frauen. Vor ca. 2000 Jahren waren über ganz Europa die Steindenkmäler mit Inschriften der Matres "Mütter" verteilt. Hier konnten die Menschen ihre großen und kleine Nöte vorbringen, um Segen, Heilung und Schutz bitten. Sie waren die Spenderinnen des Glücks und spannen den oder waben den Schicksalsknoten. Die Frauen bekamen von ihnen die kleinen Kinder und Babys. Ganze Orte ließen Weihesteine errichten, damit die Mütter das Land beschützten.

Die Angelsachsen in England nannten die Wintersonnenwende noch Jahrhunderte nach der schriftlichen Niederlegung und dem Nachweis der Verehrung der Matronen  Modranicht, die  Nacht der Mütter. Im Mittelalter hießen sie Tres Sorores, Drei Schwestern, die das Landvolk an  Weihnachten und Neujahr zu sich nach Hause einluden, damit diese Haus und Hof schützen und segnen sollten.

Auf dem Land schwören die Leute heute noch auf die dreihöchsten Namen, es wird dreimal auf Holz geklopft, das soll Schutz schenken und Unheil abwehren. Die Holzfäller schlugen früher auch drei Kreuze auf dem Baumstrunk um die Baumgeister zu besänftigen. 

Und wir führen auch diese Bräuche durch. Sie gehen aber tatsächlich nicht auf den christlichen Glauben, sondern auf "heidnische" Bräuche zurück. Die Kirche hat, wie so oft, ganz geschickt die alten Bräuche der Menschen übernommen und als die ihren ausgegeben. 

Wie auch andere Bräuche, zum Beispiel die schwarze Madonna, der Dreifrauenkult, der in der Mythologie auf der ganzen Welt vertreten ist. Wie Europa langsam christlich wurde, hat die Kirche "Gegenbilder" erfunden, die drei Marien, die drei Nothelferinnen, Margaretha, Barbara, Katharina oder die dreigestaltige Anna (Anna Selbdritt). Nach dem es aber immer noch zu weiblich-heidnisch aussah, wurden die Heiligen Drei Könige erfunden. Sogar hinter dem Kürzel, "C+M+B" verbergen sich die Göttinnen. Diese magische Formel wird zum Schutz angebracht über dem Eingang des Hauses im Neuen Jahr.  

Wo die Verdrängung der drei Göttinnen nicht möglich war, weil das Volk immer noch "Bethen"sagte, setzte man ein St. oder Hl. davor. Die Schicksalsfrauen hiessen dann (etwas seltsam und nicht gut katholisch) St. Ainpett, St. Wolbett und St. Vilbett, usw. Es gibt viele Märchen, Sagen, Mythen, die von drei Müttern, drei Schwestern, drei Mädchen berichten und auch halb weissen und halb schwarzen Frauen. 

Die Grundlage für diesen Artikel bildet das Buch:

"DER KULT DER DREI HEILIGEN FRAUEN"

von Kurt Derungs&Sigrid Früh.  

 

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